Wie beschrieben ist es sinnvoll, die vermuteten Nachhaltigkeitsauswirkungen entlang eurer Wertschöpfungskette durch den Einbezug von Dritten zu prüfen. Dazu stehen euch folgende Möglichkeiten bereit:
- Gespräche mit Kolleg:innen: Wie bereits in der Visualisierung der Lieferkette beschrieben, können Kolleg:innen z. B. aus dem Einkauf oder der Produktentwicklung ihr Wissen mit in die Analyse einbringen, um die Nachhaltigkeitsauswirkungen und -risiken entlang der Lieferkette zu identifizieren. Geht direkt ins Gespräch oder startet eine Mitarbeitendenumfrage.
- Dialog mit Zulieferer:innen: Ihr solltet prüfen, ob ihr Informationen über die Nachhaltigkeitsauswirkungen von Lieferantenaktivitäten der Direkt- und Unterlieferanten erhalten könnt. Solche Datensammlungsprozesse sollten gebündelt werden, bspw. in Form eines Fragebogens mit dem WeShyft Datenerfassungs-Tool, in einem Workshop oder Direktgespräch.
- Dokumentenrecherche und Datenbanken: Informationen zu Nachhaltigkeitsauswirkungen lassen sich auch in Medienberichten, Publikationen von Branchenverbänden, NGOs und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie in Datenbanken finden. Ihr könnt ebenfalls prüfen, ob nicht bereits durch andere Kunden eurer Lieferanten eine öffentlich zugängliche Nachhaltigkeitsanalyse vorgenommen wurde. Lieferantenbewertungen gibt es bspw. in Online-Datenbanken wie Achilles, Ecovadis, Fair Factories Clearinghouse, Intertek, NQC, Sedex und Supply Shift. Doch auch bekannte Brancheninitiativen wie die Business Social Compliance Initiative (BSCI), EICC und Together for Sustainability bieten ihren Mitgliedern Daten aus einem gemeinsamen Pool an Audits an.
- Dialoge mit NGOs, Verbänden und staatlichen Stellen: Viele NGOs verfügen über branchen- und/oder länderspezifische Informationen, führen Analysen durch und liefern professionelle Einschätzungen über Wertschöpfungsketten und Nachhaltigkeitsauswirkungen. Beispielhaft können hier Greenpeace, World Wildlife Fund (WWF), der Deutsche Naturschutzring, das Forum Umwelt und Entwicklung, Transparency International, Germanwatch, Misereor, CorA – Netzwerk für Unternehmensverantwortung sowie der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe genannt werden.
Die Beurteilung durch weitere externe Anspruchsgruppen sollte in der Erfassung und Bewertung von Nachhaltigkeitsauswirkungen und -risiken ebenfalls berücksichtigt werden. Solche externen Anspruchsgruppen können unter anderem Investoren, Ratingagenturen, behördliche, zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Institutionen sein. Der Blick auf die Lieferkette eures Unternehmens und seine Aktivitäten von außen erhöht die Akzeptanz der Ergebnisse und hilft, die Themen, die für euer Unternehmen wesentlich sind, von innen und außen zu ermitteln.