Um herauszufinden, wie hoch das CO₂-Einsparpotenzial durch den Verzicht auf Geschäftsreisen mit dem Flugzeug ist, sollte betrachtet werden, wie viele geschäftliche Flüge die Belegschaft in einem bestimmten Jahr unternommen hat. Welche Entfernungen wurden zurückgelegt und um welche Anlässe handelte es sich dabei? Mithilfe von Berechnungstools (z. B. atmosfair.de oder myclimate.org) kann berechnet werden, wie viel CO₂ durch jeden Flug ausgestoßen wurden. Sich dies vor Augen zu führen und im Unternehmen zu kommunizieren, kann bei der Zielsetzung helfen und Kolleg:innen überzeugen. Außerdem lässt sich die (zukünftige) Entwicklung der Flugemissionen somit verfolgen.
Die Ziele hinsichtlich der Flugvermeidung können gestaffelt werden, um so den Mitarbeiter:innen Zeit für die Umstellung geben. Z. B. könnte zum Ziel werden: 1) nach einem Jahr auf alle Inlandsflüge zu verzichten, 2) im zweiten Jahr geschäftliche Flüge in Nachbarländer zu vermeiden und 3) gar keine Flugzeuge mehr für Geschäftsreisen zu nutzen. Die Ziele sollten in die Reiserichtlinien des Unternehmens aufgenommen werden.
Evaluiert, welche Reisen sich künftig gänzlich vermeiden lassen. Viele Termine können durch Telefon- oder Videokonferenzen ersetzt werden. Das spart nicht nur Reisestress und -zeit, sondern je nach eingesetzter Technik mindestens 94 % der Emissionen (siehe Digitale Meetings nutzen).
Geschäftsreisen, die nicht vermeidbar sind, sollten in Zukunft mit dem Bus und Zug unternommen werden. Häufig ist dies für die Reisenden stressfreier als eine Flugreise und die Reisezeit kann häufig effizient als Arbeitszeit genutzt werden. Neben der Reisedauer zum und vom Flughafen außerhalb der Stadt entfällt bei Zugreisen auch die Wartezeit am Flughafen vor dem Boarding (60-120min). Bei unvermeidbaren Geschäftsreisen sollten außerdem mehrere Termine kombiniert werden, um die Anzahl der Reisen insgesamt zu reduzieren.